PROJEKTBESCHRIEB:
Das „Haus zur Farb“ findet seine erste Erwähnung auf einer Vogelschau von 1588 und wurde in der Folge mehrfach umgebaut und erweitert. Der bis heute erhaltene Name geht auf den Färber Bernhard Wüst (ca. 1655) zurück und zeugt von einer seiner einstigen Nutzungen. In der Farb wurde gewoben, mit Seide gehandelt, Patienten verpflegt und immer auch gewohnt.
Heute finden sich in den Obergeschossen drei Stadtwohnungen mit Blick auf den rückwärtigen Garten. Das Erdgeschoss beherbergt zwei kleine Verkaufslokale.
Im Rahmen des jüngsten Umbaus wurde die heterogene, teils mehrere 100 Jahre alte Tragstruktur ertüchtigt, so dasszusammen mit dem neu eingefügten Liftschacht die Erdbebensicherheit gewährleistet werden kann. Die Böden wurden schalltechnisch optimiert und soweit als möglich begradigt. Dabei wurden alte Parkett-, Riemen- und Tonplattenböden sorgfältig demontiert, eingelagert, aufgearbeitet und am ursprünglichen Ort wieder eingebaut. Analog wurde mit allen original erhaltenen Bauteilen verfahren: Nussbaumtüren, Fenster mit Bleifassungen, Dachziegeln usw.. Die Stukaturdecken,die beiden alten Kachelöfen und die Sandsteingewände wurden sanft aufgefrischt und konnten weitgehend erhalten werden. Sämtliche haustechnischen Anlagen sowie die Küchen und die Bäder wurden komplett ersetzt. Das Dach wurde bis auf den Dachstuhl rückgebaut, begradigt, isoliert und unter Verwendung der alten Ziegel wieder gedeckt.
BESONDERE MERKMALE DES PROJEKTS:
- Sanierung eines denkmalgeschützten Stadthauses
- Sanierung unter minimalen Platzverhältnissen
- Ertüchtigung denkmalgeschützte Tragstruktur
- Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege
- Einbau eines Liftes in denkmalgeschützte Struktur mit Mikropfählung (Erdbebensicherheit)